Empowerment-Wochenende für Schüler*innen mit Rassismuserfahrungen

Rassismus und Diskriminierung sind für Schwarze Menschen, Menschen of Color, Menschen mit Fluchterfahrung, Menschen mit Migrationserfahrung, Menschen, die vorherrschenden Religionsnormen nicht entsprechen und viele weitere eine Alltagsrealität. Diese Erfahrungen durchziehen unser tägliches Leben – auch unsere Zeit in der Schule.

Die Schule spiegelt nicht nur die rassistischen Mechanismen wider, die in unserer Gesellschaft vorherrschen, sondern kann diese noch verstärken. 

Rassismus und Diskriminierung zeigen sich auf verschiedenen Ebenen der Schule: auf struktureller und institutioneller Ebene, im Curriculum und in Schulbüchern, im Kontakt mit den Lehrkräften und Ausbildenden, in den Beziehungen der Schüler*innen untereinander und im defizitären Blick auf die Eltern. Die Palette von Rassismuserfahrungen in der Schule reicht von rassistischen Sprüchen, Witzen und Kommentaren bis hin zu rassistischen Beleidigungen und Übergriffen, oft auch Andersbehandlung und Benachteiligung. Die Erfahrungen, die während der Schulzeit gesammelt werden, haben Einfluss auf die Menschen und prägen deren Persönlichkeit. Daher können Diskriminierungserfahrungen, die in der Schule gemacht werden, das Leben der Betroffenen nachhaltig negativ beinträchtigen.

Was wir vorhaben

Das Empowerment-Wochenende bietet einen geschützten Raum, in dem Schüler*innen ihre Stimmen erheben, sich über ihre Erfahrungen austauschen, ihre Identität stärken und Werkzeuge zur Bewältigung von Rassismuserfahrungen sowie Erfahrungen mit weiteren Diskriminierungsformen entwickeln können.

Das Wochenende besteht aus mehreren Phasen: 

• Am Anfang sollen sich alle kennenlernen und Vertrauen aufbauen, um nach und nach ihre Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung teilen zu können. Alle erzählen dabei immer nur so viel, wie sie möchten. 
• Außerdem wird das nötige Wissen über verschiedene Formen von Diskriminierungen vermittelt, und die Teilnehmenden lernen aus den Erfahrungen der anderen verschiedene Umgangs- und Schutzstrategien kennen. 
• Die Abende werden wir mit Freizeitaktivitäten gemeinsam gestalten. Das Wochenende soll vor allem auch viel Spaß machen und Energie geben.
• Unser Ziel ist es, dass alle Teilnehmenden gestärkt und glücklich aus diesem Wochenende hervorgehen. 

Teilnehmende: Dieser Workshop richtet sich an Schüler*innen, die als „andere“ gelesen werden und rassistische Erfahrungen machen. 
Es können maximal 20 Personen teilnehmen. Daher bitten wir um eine schnelle Anmeldung.

Zeit & Ort: Freitag, 26. Januar 2024 bis Sonntag, 28. Januar 2024
Wir werden Freitagnachmittag 14 Uhr bis Sonntagnachmittag 14 Uhr zusammen in der Jugendbildungsstätte Kaubstraße in Berlin verbringen. Infos über das Haus: www.kaubstrasse.de

Das Team

Wir Teamende haben ebenfalls Rassismuserfahrungen, und unsere Schulzeit war leider auch davon geprägt. Einige Erfahrungen konnten wir erst nach mehreren Jahren verstehen und einordnen. Wir arbeiten prozessorientiert und haben stets eine Intersektionale Perspektive im Blick. So können wir zusätzlich zu Rassismus weitere Diskriminierungserfahrungen sichtbar machen.

Tara Hawk: Veto-Trainerin für gleichwürdige Kommunikation und Führung, freiberufliche Referentin in den Bereichen Empowerment sowie Integritäts- und Identitätstärkung. Langjährige Erfahrungen in und außerhalb der Schule mit Jugendlichen und Erwachsenen.

Tschingis Sülejmanov: Empowerment-Trainer, freiberuflicher Referent in der politischen Bildungsarbeit in den Bereichen Flucht, Migration, Diskriminierung und Rassismus. Langjährige Erfahrungen in der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung. 
Tschingis ist seit 2023 angestellt als Bildungsreferent bei IBIM e.V. und Mitglied im pädagogischen Team vonDemandi(Demokratieentwicklung und Antidiskriminierung in Berliner Berufsschulen).

Kontakt Tschingis Sülejmanov: Tel. 030 740 733 61

Das ProjektDemandiwird durch die „Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung“ in Berlin im Rahmen des „Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus“ gefördert.